Die multifunktionale Werkstatt bietet ein vielfältiges Werkzeug- und Materialkontingent zur Bearbeitung verschiedener Werkstoffe. Sie ist ein offener, kommunikativer Bereich des Kinderhauses – keine „Bastlernische für Spezialisten“ – mit weitgehend situativ zugänglichen Mitmachmöglichkeiten. Unter fachlicher Anleitung erfolgt hier die Vermittlung handwerklich kreativer Kenntnisse und Techniken, die die Handlungsfähigkeit des Einzelnen erweitert, sein Selbstwertgefühl stärkt und Erfahrungen vermittelt.
Die Erfahrung, sein Umfeld um- und mitgestalten zu können, sich diverse Fertigkeiten ohne schulisch orientierten Leistungsdruck anzueignen, dabei Produkte zu erstellen, die den persönlichen Bedürfnissen und dem individuellen Geschmack entsprechen, sich selbst im Umgang mit diversen Materialien und Techniken auszuprobieren, wirken Konsumverhalten, Entfremdungstendenzen und mangelndem Selbstwertgefühl entgegen.
Seit 1990 gibt es eine Fahrradwerkstatt. Neben der Reparatur von Rädern und den Techniken, die die Kinder dabei entwickeln, geht es auch darum, die Kinder mit Fahrrädern auszustatten.
Erstens können die Kinder ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr nur erlernen, wenn sie aktiv daran teilnehmen, bei allen Abstrichen, die man leider durch die Nichtbeachtung von Radfahrern durch Autofahrer machen muss.
Zweitens sind Räder für die Kinder ein häufiger Diebstahlanreiz und deshalb versuchen wir, durch den Besitz eines eigenen Rades den Kindern diese Versuchung zu nehmen. Wir sammeln also Fahrradwracks, die in großer Zahl weggeworfen oder gespendet werden. Die Kinder lernen beim Zusammenbau der Räder, außer den handwerklichen Fähigkeiten, die zur Reparatur nötig sind, die unterschiedliche Standardisierung und Normierung von Radgrößen, Gewinden, Kugellagern etc. -entwickeln also ein Verständnis dafür, ob eine bestimmte Teilekombination überhaupt möglich ist.